
Grundlagen: Was ist ein Zukunfts- und Ortskernentwicklungskonzept (ZOK)?
Das ZOK ist ein
Handlungsleitfaden und eine Argumentationsgrundlage für zukünftige
Entwicklungen der nächsten 10 bis 15 Jahre. Es ist ein informelles
Planungsinstrument, dient zur Orientierung für übergemeindliche und
gemeindliche Planungsprozesse und ist Grundlage für Fördermittel. Über die
Umsetzung der Maßnahmen entscheiden die Gemeindevertretungen, wobei Aufwand,
Dauer des Projektes, Fördermittel, aber auch Unterstützung und Engagement aus
der Bevölkerung eine entscheidende Rolle spielen.
Das ZOK soll mit
größtmöglicher Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner erarbeitet werden.
Als Besonderheit wird es separate Beteiligungen von Kindern und Jugendlichen
geben. Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die einzelnen Arbeitsschritte
des Prozesses:

Weitere Informationen zum laufenden Prozess finden Sie nachstehend unter "Der aktuelle Stand..."
Wie alles begann…
Die
Gemeindevertretungen der vier amtsangehörigen Gemeinden haben im dritten
Quartal 2017 auf Initiative der Bürgermeister(in) die Durchführung einer ersten
Stufe zur Ermittlung des Bedarfs im Hinblick auf die Erstellung eines Amts- und
Ortsentwicklungsplanes beschlossen. Die sich dieser Beschlüsse anschließenden
vier Gemeindeworkshops, die auf die Mitglieder der jeweiligen Gemeindevertretung
und bürgerlichen Ausschussmitglieder begrenzt waren, wurden ab Mitte Januar
2018 bis Anfang Februar 2018 unter Begleitung des Büros EMM/Kommunen und
Projekte, Frau Müller-Meernach, durchgeführt.
Ziel dieser
ersten Stufe war es, den grundsätzlichen Bedarf einer Amts- und/oder
Ortsentwicklungsplanung zu ermitteln; d.h. es wurde im Rahmen der Workshops
zunächst ermittelt, ob sich für die Gemeinden die Erstellung eines Amts-
und/oder Ortsentwicklungsplanes überhaupt lohnt – ob eine Gemeinde genügend
eigene und/oder amtsweite Themen hat, die im Rahmen einer weiterführenden
Planung berücksichtigt werden könnten. Als grobe Fragestellung galt hier:
Welche „Baustellen“ gibt es derzeit in meiner Gemeinde und/oder im amtsweiten
Verbund – und/oder welche „Baustellen“ werden in Zukunft befürchtet?
Die daraus
resultierenden Ergebnisse einschließlich weiterer Empfehlungen wurden im Rahmen
der Sitzung des Amtsausschusses am 26.02.2018 durch das begleitende Büro, Frau
Müller-Meernach, vorgestellt.
Die sich dieser
durchgeführten ersten Stufe anschließende Möglichkeit war die Erarbeitung eines
Amts- und Ortsentwicklungsplanes in einer zweiten Stufe.
Ein solcher Plan
soll die Erfordernisse und Bedürfnisse in den einzelnen Gemeinden wie auch im
Amtsgebiet erkennen und eine langfristige Entwicklungsperspektive aufstellen.
Als Handlungsrahmen für die Zukunft soll er das übereinstimmende Vorgehen aller
Akteure erleichtern.
Die Erstellung eines
solchen Entwicklungsplanes kann gefördert werden. Ebenso können Maßnahmen und
Investitionen, die später aus diesem Entwicklungsplan umgesetzt werden, auch
weitere landes- und bundesweite Förderprogramme mit höheren Zuschüssen in
Anspruch nehmen; einige Förderprogramme wie ILE (Leitprojekte Integrierte
ländliche Entwicklung) und GAK (Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der
Agrarstruktur und des Küstenschutzes") setzen einen Entwicklungsplan
mittlerweile voraus.
Eine Einschätzung
zu den Kosten einer weiteren Planung sowie die Möglichkeit der Inanspruchnahme
von Fördermitteln für die weitere Planung wurden ebenfalls im Rahmen der
Sitzung des Amtsausschusses vorgetragen und erörtert.
Die weitere Entwicklung…
Im Ergebnis haben
sich die Gemeinden Dänischenhagen, Noer und Schwedeneck bereits im ersten
Quartal 2018 für eine gemeinsame, abgestimmte Zukunftsentwicklung
ausgesprochen. Die Gemeinde
Strande hat sich hingegen - entsprechend der Empfehlung aus den Erkenntnissen
der ersten Stufe - für eine eigenständige Ortskernentwicklung mit
Schwerpunktbetrachtung auf den innerörtlichen Verkehr ausgesprochen.
Im Rahmen ihrer
Sitzungen am 24.09.2018 in Dänischenhagen, am 11.12.2018 in Noer und am
20.09.2018 in Schwedeneck haben die Gemeindevertretungen dann konkret beschlossen,
im Rahmen einer GAK-Förderung aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein und des
Bundes eine gemeinsame, abgestimmte Entwicklungsplanung durchführen zu lassen.
Ebenso wurde eine Lenkungsgruppe, bestehend aus den Damen und Herren
Bürgermeistern, dem Amtsvorsteher, der Leitenden Verwaltungsbeamtin und einer
Vertreterin / eines Vertreters des Regionalmanagements der AktivRegion
Eckernförder Bucht, eingerichtet. Die Lenkungsgruppe hatte die Aufgabe, im
Weiteren über das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung zu entscheiden und
die Feinabstimmung im Hinblick auf den Förderantrag zu übernehmen. Vorgesehen war,
die im Rahmen der Stufe 1 gewonnenen Erkenntnisse und Fragestellungen mit Hilfe
eines versierten, externen Beratungsbüros konkret beantworten zu lassen und im
Ergebnis hilfreiche Leitlinien für die Gemeinden zu schaffen, um die
Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern.
Die Damen und
Herren Bürgermeister wurden zudem ermächtigt, nach Abstimmung in der
Lenkungsgruppe dem wirtschaftlichsten Anbieter den Auftrag zu erteilen.
Haushaltsmittel i.H.v. 25.000,00 € je Gemeinde wurden über die Haushalte 2018
bereitgestellt und jeweils in das Jahr 2019 übertragen.
Im I. Quartal
2019 wurde daraufhin das Leistungsverzeichnis erarbeitet und hinsichtlich
förder- und vergaberechtlicher Fragestellungen mit den zuständigen Stellen
abgestimmt. In der Zeit vom 23.04.2019 bis 31.05.2019 hat eine Kostenermittlung
im Rahmen einer Ausschreibung stattgefunden. Insgesamt wurden elf Planungsbüros
zur Abgabe eines Angebots aufgefordert; nach Fristende lagen vier Angebote vor.
Der Großteil der Planungsbüros hat aufgrund der seinerzeit erfreulichen
Auftragslage von der Abgabe eines Angebots abgesehen.
Die Präsentation
der vorliegenden Angebote erfolgte vor den Mitgliedern der Lenkungsgruppe am
01.07.2019. Entsprechend der sich anschließenden Bewertung war der AC
Planergruppe aus Itzehoe nach Vorliegen des Zuwendungsbescheides der Zuschlag
zu erteilen.
Als ursprünglicher Projektzeitraum für die Erstellung des Konzeptes wurde Oktober 2019 bis Juli 2020 vorgesehen. Aufgrund der Corona-Pandemie und entsprechender Einschränkungen in Bezug auf die Durchführung der Beteiligungsveranstaltungen wird sich der Abschluss des Projektes voraussichtlich noch bis Anfang 2021 hinziehen.
Der Planungsprozess...
Im Rahmen ihrer
Sitzungen im dritten Quartal 2019 haben die Gemeinden eine neue,
übergemeindliche Lenkungsgruppe für die weitere Begleitung des Prozesses
benannt. Diese setzt sich zusammen aus den drei Damen und Herren Bürgermeistern,
abgesandten Vertretern der politischen Parteien und Wählergruppen, der
leitenden Verwaltungsbeamtin des Amtes Dänischenhagen sowie der AC
Planergruppe.
Die
Auftaktsitzung der Lenkungsgruppe fand am 09.10.2019 statt. Hier wurde sich
über das Arbeitskonzept verständigt: Vorgehensweise, mögliche
Beteiligungsformen, Handlungsfelder, Folgetermine. Wichtig bei diesem ZOK ist
die Strukturierung in gemeindliche (kommunale) und übergemeindliche (interkommunale)
Handlungsfelder und deren Schnittmenge.

Die nächsten Arbeitsschritte sehen wie
folgt aus:
Erster Schritt: AC Planergruppe beginnt mit einer
Bestandsanalyse
- Beschaffung / Übermittlung / Ermittlung
der erforderlichen Daten und Unterlagen
- Bestandsaufnahme / Ortsbesichtigungen
Zweiter Schritt: Situationsanalyse
- Datenauswertung
- Ortstermine
mit den Bürgern der größeren Ortsteile
- erfolgte
in Dänischenhagen am 16.11.2019
- erfolgte in Noer am 30.11.2019
- erfolgte in Schwedeneck am 30.11.2019
- Bürgerwerkstatt
- erfolgte
in Dänischenhagen am 05.02.2020
- erfolgte
in Noer am 13.01.2020
- erfolgte
in Schwedeneck am 16.01.2020
- Kinder-
und Jugendbeteiligung
- erfolgte
in Dänischenhagen am 04.03.2020
- erfolgte
in Noer am 28.02.2020
- erfolgte
in Schwedeneck am 19.02.2020
- Regions-Arbeitsgruppen
(gemeindeübergreifend)
- AG 1:
Versorgung und Wohnen am 24.08.2020
- AG 2:
Mobilität und techn. Infrastruktur am 25.08.2020
- AG 3: Tourismus und Natur & Umwelt am 11.03.2020
- Öffentliche Vorstellung des Konzeptes
- erfolgte am 25.05.2021 für Dänischenhagen (online)
- erfolgte am 26.05.2021 für Schwedeneck (online)
- erfolgte am 27.05.2021 für Noer (online)
Das
Endergebnis…
…setzt sich aus
den Teilergebnissen der vorstehenden Beteiligungsveranstaltungen zusammen und
ergibt ein Gesamtkonzept, das die gemeinsame Zukunft der drei Gemeinden ebenso
betrachtet, wie die individuelle Entwicklung der einzelnen Kommunen mit ihren
Besonderheiten.
Das gemeinsame
Zukunfts- und Ortskernentwicklungskonzept ist ein
- informelles Planungsinstrument,
- bildet die Argumentationsgrundlage für zukünftige Entwicklungen,
- dient der Orientierung für regionale und gemeindliche Planungsprozesse
- beinhaltet die strategischen Leitlinien für einen Zeitraum bis ca. 2030,
stellt die Grundlage dar für die Beantragung von Fördermitteln für die Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen,
stellt den aktuellen Stand der Überlegungen dar und ist von daher – was die einzelnen Ideen und Projekte angeht – nicht abschließend und in den gesetzten Prioritäten ggf. aktuellen Situationen anzupassen.
Die
abschließenden Beschlüsse der Gemeindevertretungen über ihr
gemeindeübergreifendes Konzept erfolgten in Dänischenhagen am 14.06.2021, in
Noer am 07.06.2021 und in Schwedeneck am 10.06.2021.
Bei Interesse
werfen Sie gerne einen Blick hinein:
Und nun?...
Für die weitere
Umsetzung des Konzeptes, insbesondere im Hinblick auf die Abstimmung zu
gemeinsamen Projekten und Maßnahmen der Gemeinden, wurde eine übergemeindliche
Lenkungsgruppe gebildet. Die Lenkungsgruppe soll u.a. über die Zusammensetzung
von Arbeitskreisen der Region (z.B. AK Mobilität) und über die
Leistungskataloge von Projekten der Region entscheiden. Daneben bildet das
Konzept eine Grundlage für bereits in Planung befindliche (öffentliche sowie
privat getragene) Projekte und Maßnahmen.
Derzeit ist eine
weitere gemeinsame Umsetzung - einerseits durch andere, laufende Projekte der
Gemeinden, andererseits pandemiebegingt - in den Hintergrund gerückt. Für
aktuelle Informationen verfolgen Sie das Mitteilungsblatt des Amtes
Dänischenhagen und/oder die Sitzungen der gemeindlichen Gremien.
Bei Rückfragen
stehen Ihnen Ihre Bürgermeister(in) ebenfalls gerne zur Verfügung.